Entsiegelung - Platz für Regen, Raum für Wurzeln
- KLAR! Modellregion plan b
- 17. Juli
- 1 Min. Lesezeit
In Zeiten von Hitzewellen, Starkregen und schwindender Artenvielfalt rückt ein oft unterschätztes Thema in den Fokus: die Entsiegelung von Flächen. Unsere Städte und Gemeinden sind zunehmend versiegelt – durch Straßen, Parkplätze, Gehwege oder Gebäude. Doch versiegelte Flächen beeinflussen das Stadtklima, den Wasserhaushalt und die Lebensqualität massiv.

Wasser - wo geht das Wasser hin?
Auf durchlässigem Boden (z. B. Wiesen, Parks, unversiegelte Flächen) verdunstet 75 % des Niederschlags wieder in die Atmosphäre – ein wichtiger Kühlungseffekt.
Nur 15 % fließt oberflächlich ab, während 10 % ins Grundwasser gelangt.
Ganz anders bei versiegelten Flächen wie Straßen und Parkplätzen:
Nur 10 % des Regenwassers verdunstet hier.
Gerade einmal 5 % kann versickern.
Ganze 85 % fließen direkt ab – was das Risiko für Überschwemmungen massiv erhöht.
Hitze - Asphalt als Speicher
Die Temperaturunterschiede sind deutlich:
Asphalt ohne Schatten heizt sich auf bis zu 40 °C auf.
Mit etwas Schatten sinkt die Temperatur des Asphalts auf etwa 30 °C.
Pflanzen hingegen verdunsten Wasser und wirken wie natürliche Klimaanlagen – sie kühlen die Umgebung und verbessern das Mikroklima.
Natur: Lebensräume zurückgeben
Versiegelte Flächen sind tote Zonen für Tiere und Pflanzen. Entsiegelung bedeutet nicht nur mehr Grün, sondern:
Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleintiere
Verbesserte Luftqualität, weil Pflanzen Staub binden
Schattenspendende Vegetation, die Erholung und Schutz bietet
Entsiegelung ist keine „kosmetische Maßnahme“, sondern ein zentraler Hebel für Klimaschutz, Klimaanpassung, Artenschutz und Lebensqualität. Städte, Gemeinden und private Eigentümer*innen können einen Beitrag leisten – z. B. durch:
Rückbau unnötiger Pflaster- und Asphaltflächen
Entsiegelte Parkplätze mit Rasengittersteinen
Grüne Dächer und durchlässige Wege
Pflanzung von Bäumen in urbanen Räumen
Comments