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Wie wird mein Garten klimafit?

Aktualisiert: 8. Apr.

Trockenheit, Hitze oder heftige Regengüsse: Dass sich das Klima verändert, spüren wir auch im Garten. Doch wie können wir unsere Gärten auf das veränderte Klima einstellen, damit sie für Menschen und Tiere ein Wohlfühlort bleiben?



  1. Bäume pflanzen

Bäume spenden wertvollen Schatten, produzieren Sauerstoff und speichern Kohlenstoff.

Über die Blätter verdunsten sie Wasser und kühlen damit die Umgebung. Gleichzeitig belüften ihre weit verzweigten Wurzeln den Boden und ermöglichen, dass Niederschlag das Grundwasser erreichen kann. Bei Hitze lässt es sich unter ihrem Blätterdach gut aushalten.


Tipp: beim Pflanzen die Endgröße berücksichtigen.


2. Hecken und Sträucher

Sträucher und Hecken halten den Wind ab, filtern Staub, speichern CO2 und spenden Schatten, perfekt für eine Terrasse oder den Rand eines Grundstücks. In ihrem Windschatten ist die Taubildung höher und der Boden feuchter. Den effektivsten Windschutz bietet eine mehrreihige Wildstrauchhecke, die frei wachsen darf. Sie bietet Vögeln und Insekten zusätzlich Nahrung und Verstecke, braucht aber drei bis vier Meter Platz.



3. Pflanzenvielfalt

Pflanzen sind die kostenlose Klimaanlage im Garten. Sie verdunsten über ihre Blätter Wasser und kühlen und befeuchten dadurch die Umgebungsluft. Zudem nehmen sie Kohlenstoffdioxid aus der Luft auf, geben Sauerstoff ab und filtern Feinstaub und Stickoxide. Pflanzen verhindern auch, dass der Boden austrocknet und durch Wind und Regen abgetragen wird. Je vielfältiger die Artenauswahl, desto kleiner ist das Risiko, dass viele Pflanzen gleichzeitig ausfallen. Heimische Pflanzen sollten den Vorzug haben.

Tipp: Heimische Bäume, Sträucher, Stauden und Kräuter, die natürlicherweise an heißen, trockenen Standorten vorkommen, kommen mit diesen Bedingungen auch im Garten gut zurecht.


4. Teich oder Sumpfbeet anlegen

Teiche oder Sumpfbeete sind bei Hitze eine willkommene Trinkstelle für Insekten & Co. und bieten wassergebundenen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum. Sie speichern zudem Kohlenstoff und kühlen durch Verdunstung aus der Wasserfläche und den Pflanzen die Umgebung.


Tipp: Ausstiegshilfen für Tiere anbringen und die Verkehrssicherungspflicht beachten.



5. Wege und Plätze entsiegeln

Auf versiegelten Park-, Wege- und Platzflächen kann Wasser nicht in den Boden versickern. Doch dort wird es dringend gebraucht. Steine heizen sich zudem stark auf. Die Lösung: Versiegelung reduzieren und befestigte Flächen versickerungsoffen gestalten. Gartenwege können etwa als Rasenweg, mit Bohlen, Natursteinplatten, Kies oder Holzschnitzeln und Garageneinfahrten mit Blumenschotterrasen oder Rasengittersteinen gestaltet werden.


Tipp: Auch Fugen ohne Mörtel, in denen Thymian und Co. wachsen, lassen Regenwasser versickern und bieten Futter für Insekten.


6. Regenwasser sammeln

Wer Pflanzen passend zum Standort auswählt, das Gießen und die Gartenpflege anpasst, kann Gießwasser sparen. Gemüsepflanzen brauchen regelmäßige Wassergaben. In Regentonnen und Zisternen lässt sich dafür Regenwasser für trockene Zeiten speichern und damit kostbares Trinkwasser sparen.


Tipp: Abdecken, damit sich keine Mücken vermehren und keine Tiere hineinfallen.


7. Wiese statt Rasen

Der intensiv gepflegte, artenarme Rasen hat nicht nur eine schlechte Ökobilanz, er muss bei Trockenheit auch regelmäßig gewässert werden, denn seine Gräser wurzeln nur in den ersten Bodenzentimetern. Häufig kommt dabei Trinkwasser zum Einsatz. Die bessere Alternative: Eine Wiese mit heimischen standortgerechten Wildblumen und Wiesengräsern. Sie übersteht trockene Phasen ohne Gießen und braucht kaum Pflege. Ihre tief reichenden Wurzeln schützen bei Wind und Starkregen den Boden vor Erosion.


Tipp: Wer die Fläche betreten möchte, sollte eher einen Blumen- oder Kräuterrasen anlegen.


8. Hügel und Senken anlegen

Hügel und Senken gliedern den Garten in trockene und feuchte Bereiche. Regenwasser lässt sich dadurch – etwa in ein Sickerbeet – leiten und Starkregenereignisse abpuffern. Hügel bremsen den Wind und schützen vor Austrocknung. Werden sie bepflanzt, verstärkt sich der Effekt. Am Kopf ist der Boden trocken, am Fuß des Hügels und in der Senke feuchter. Für Pflanzen und Tiere entsteht dadurch ein Mosaik an Lebensräumen. In Senken kann Regenwasser versickern, wird im Boden gespeichert und trägt dort zur Kühlung und zur Grundwasserneubildung bei.


9. Fassaden und Dächer begrünen

Begrünte Fassaden und Dächer verbessern das Mikroklima und die Luft, isolieren den Wohnraum vor Hitze und Kälte, erhöhen die Lebensdauer von Gebäuden und sind Lebensraum für Tiere. Die Pflanzen verdunsten Wasser, beschatten Fassaden und tragen zur Kühlung bei, sie absorbieren Strahlung und binden Luftschadstoffe und reduzieren Lärm. Begrünte Dächer speichern zudem Regenwasser, das sonst in die Kanalisation fließen würde. Das wirkt Hochwasser entgegen und spart Abwassergebühren. Begrünung von Gebäuden kann also Geld sparen.


10. Kraterbeet

Kraterbeete speichern Wärme und Feuchtigkeit und schützen empfindliche Pflanzen vor Wind und Austrocknung. Besonders frostempfindliche Gemüsepflanzen profitieren davon. Ein Kraterbeet bietet verschiedene Zonen, auf dem Wall und an den Hängen ist es trockener, im Inneren feuchter. Verschiedene Gemüsepflanzen, aber auch Kräuter und Wildstauden, lassen sich hier kombinieren.

Tipp: Pflanzen Sie Gemüse in Mischkultur an, das spart Wasser und Arbeit, macht es Fressfeinden schwerer und hält die Pflanzen gesünder.


Quelle: NABU

Illustrationen: NABU/Imke Praetz

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