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HITZE AM ARBEITSPLATZ

Rekordsommer, Hitzewellen, höhere Temperaturen. Die Klimaerwärmung stellt eine erhöhte Belastung am Arbeitsplatz dar. Dr. Shourot hält einige Tipps für uns bereit.

Die Rekordsommer der letzten Jahre haben uns deutlich vor Augen geführt, dass wir in Zukunft mehr Hitzewellen und auch höhere Temperaturen an den Hitzetagen zu erwarten haben. Durch die Klimaerwärmung ist zukünftig also auch an den Arbeitsplätzen mit einer erhöhten Belastung durch Hitze zu rechnen.



Höhere Temperaturen gehen mit einer hohen gesundheitlichen Gefährdung, einer Zunahme der Unfallhäufigkeit und auch einer Abnahme der Produktivität einher. Unser Körper reagiert auf Hitze mit Schwitzen. Die Blutgefäße weiten sich, der Blutdruck sinkt und der Kreislauf wird geschwächt. Das macht sich mit Kreislaufproblemen, Schwindel, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen bemerkbar.

Unsere Arbeitsmedizinerin, Fr. Dr. Shourot, rät daher:

  • Regelmäßig und ausreichend trinken: gesamt 2 bis 3 Liter täglich (nicht vergessen, auch über die Nahrung nehmen wir Flüssigkeit zu uns). Am besten Wasser, ungesüßte Getränke oder Suppenbrühe. Als kühlende Getränke eignen sich auch Pfefferminztee oder Grüner Tee. Aber Achtung Gegenreaktion: keine eiskalten Getränke! Lauwarm bis Zimmertemperatur sind die Getränke optimal.

  • Wer durch körperliche Arbeit viel schwitzt, kann auch isotonische Getränke (Elektrolyte) zu sich nehmen, um die, durch das Schwitzen ausgeschiedenen Salze wieder zuzuführen.

  • Bei der Ernährung ist auf kühlende Lebensmittel (Tomate, Gurke, Zucchini, Hülsenfrüchte, Joghurt, Banane, Melone, usw.) zu achten.

  • Die Speisen sollten leicht sein (Salat, Gemüse, Früchte oder Milchprodukte, CAVE Milch: ist schwer verdaulich), also nichts schwer Verdauliches, nichts Gebratenes, nichts Fettiges, wenig scharfe und hitzende Gewürze, wie Chili und Pfeffer.

  • Wenn möglich, in Rücksprache mit dem Vorgesetzten die Arbeitszeiten anpassen. Frühmorgens beginnen, Mittagspause / Siesta nützen für Schwimmen im See oder duschen.

  • luftdurchlässige, lockere Bekleidung z.B. aus Leinen, Baumwolle tragen, keine synthetischen Fasern.

  • Bei großer Hitze schon am Morgen kann auch überlegt werden, ob es möglich ist, kurzzeitig den Arbeitsplatz in ein kühleres Büro, Besprechungszimmer oder Homeoffice zu verlegen.

Bei Arbeiten im Freien

  • Kopfbedeckung und Sonnenschutz für die Haut verwenden.

  • Taktisch kluge Anpassung der Arbeiten an die Tagestemperaturen (schwerere Arbeiten am frühen Morgen) und mehrere kürzere Pausen machen.

Achten Sie - auch untereinander - auf Anzeichen von Hitzeerkrankungen, wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Übelkeit. Im Notfall z. B. bei einem instabilen Kreislauf oder Hitzeschlag Schatten bzw. eine kühlere Umgebung aufsuchen und kalte, nasse Tücher auflegen. Im Zweifel unbedingt die betrieblichen Erstelfer und / oder die Rettung 144 anrufen. Von Hitze sind vor allem die Büros betroffen, die große Fensterflächen haben und starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Einige Büros werden durch Computer oder Drucker zusätzlich aufgeheizt.

Wer sich eine erträgliche Raumtemperatur schaffen möchte, sollte:

  • Morgens den Raum gut durchlüften - am besten durch Querlüftung.

  • Dann alle Fenster schließen und den Raum verschatten. Grundsätzlich ist eine außen angebrachte Verschattung effektiver als eine innenliegende.

  • Abends und am Wochenende sollten vorhandene Jalousien auf jeden Fall heruntergelassen werden.

  • Tagsüber ist dauerhaftes Lüften zu vermeiden.

  • Ventilatoren sorgen zwar für einen angenehmen Luftzug, der als kühlend wahrgenommen wird, rein physikalisch gesehen können sie die Raumtemperatur aber nicht wirklich absenken. Wenn sie zum Einsatz kommen, dann sollten sie nicht direkt ins Gesicht oder den Nacken blasen, denn das kann zu einer Bindehautentzündung oder einer Nackensteifigkeit führen.

  • Wenn private Kühlgeräte am Arbeitsplatz eingesetzt werden, ist dies zuvor unbedingt mit dem Arbeitgeber (Sicherheitsfachkraft, Brandschutzbeauftragten) abzuklären.

  • Elektrische Geräte erzeugen Wärme, deswegen sollten in der heißen Zeit alle nicht benötigten Geräte ausgeschaltet werden.

Karin Siemers, Stadt Bregenz

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